Zwei Faktoren treiben die Nutzung von VPPs voran - Wirtschaft und Technologie. Infolge des Trends zur dezentralen Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen werden in den kommenden Jahren immer mehr kleinere Anlagen in Betrieb genommen werden. Die Energiemärkte sind jedoch nicht darauf ausgelegt, einen so großen Zustrom kleinerer Akteure zu bewältigen, und sie sind auch nicht wirtschaftlich begünstigt, so dass die Zusammenlegung dieser Quellen in einem "virtuellen" Portfolio bessere Integrationsmöglichkeiten bietet. Da die erneuerbaren Energieträger einen immer größeren Anteil am Energiemix einnehmen, wird die Nachfrage nach hochflexiblen und reaktionsschnellen Technologien zwangsläufig steigen - VPPs dienen als Grundlagentechnologie für eine solche Dynamik.
Im Rahmen der Verpflichtungen des Pariser Abkommens und der Ziele für nachhaltige Entwicklung SDG7 und SDG13 verfolgen die europäischen Nationen aktiv neue und innovative Strategien, um den Auswirkungen der globalen Treibhausgasemissionen entgegenzuwirken. Einer der Hauptschwerpunkte liegt dabei auf der Energiewirtschaft. Virtuelle Kraftwerke dienen als Brücke, die einerseits die Probleme der Integration der dezentralen Erzeugung zu lösen verspricht und andererseits neue Erlösmöglichkeiten für Kraftwerksbetreiber ermöglicht.
VPP sind in allen hochentwickelten Elektrizitätsmärkten weltweit im Einsatz - in Anwendungen, die von kleinen privaten VPP bis zu großen industriellen Verbrauchern reichen, vom Energiehandel bis zum Energiemanagement, von der impliziten bis zur expliziten Nachfragereaktion, von der Bündelung von Anlagen innerhalb eines Unternehmens bis zu unabhängigen Aggregatoren.